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Wenn ein Baum den Schienenverkehr bedroht – nächtlicher Einsatz im Stenogramm
von Mathias Lillge
Einsatzkräfte des Ortsverbandes sichern vielbefahrene Bahnstrecke
Am Dienstag, den 28. Juni 2022, erhält der Ortsbeauftragte Mirko Wolter gegen21.15 Uhr vom Notfallmanagement der Deutschen Bahn eine Einsatzanfrage zum Stichwort „Baum droht“. Auf der vielbefahrenen Bahnstrecke zwischen Bernau und Eberswalde, welche auch die überregionale Hauptverkehrsachse für den Personen- und Güterverkehr darstellt, drohte ein Baum nahe der Ortschaft Danewitz auf die Gleise zu stürzen. Da es sich um eine elektrifizierte Bahnstrecke handelt, wäre der Schaden immens und der gesamte Zugverkehr aus dem Nordosten in Richtung Bundeshauptstadt gefährdet.
Trotz Abwesenheit vieler Helferinnen und Helfer wegen des Waldbrandeinsatzes im Landkreis Elbe-Elster sichert der Ortsbeauftragte zu, einen Gerätekraftwagen (GKW) mit vier Helfern zur Unterstützung in den Einsatz zu entsenden. Bereits knapp 20 Minuten später meldet Daniel Förder, Gruppenführer der Fachgruppe Elektroversorgung: „GKW rollt“. Parallel dazu wurden zwei Führungskräfte des Ortsverbandes, die im Raum Bernau unweit der Einsatzstelle wohnen, als Voraustrupp zur Erkundung alarmiert.
An der Einsatzstelle an der Bahnlinie bei Wiesental angekommen machen sich die Kameraden sofort an die Arbeit: Sichern, Erkunden, Beleuchten, Beurteilen, Beseitigen der Gefahr. Besonders erschwerend dabei: Das benötigte Material konnte nur neben oder auf dem Bahndamm getragen werden. Nach Eintreffen des DB-Notfallmanagers ließ dieser deshalb ein Gleis der zweispurigen Strecke sperren und die zugehörige Oberleitung abschalten.
Um 1:46 Uhr signalisiert Zugführer Daniel Kurt die Beendigung des Einsatzes, die Gefahr ist beseitigt und die Bahnstrecke kann wieder freigegeben werden. Anschließend nutzten die Kameraden noch vor Ort die Gelegenheit zum fachlichen Austausch mit dem Notfallmanager des Bahnunternehmens. Gegen 3 Uhr morgens kann die erfolgreiche Rückverlegung der Kräfte in den Ortsverband gefunkt werden. Der Ortsbeauftragte Mirko Wolter zeigt sich stolz: „Es ist gut zu wissen, dass wir auch bei solch kurzfristigen Notlagen entschlossen und schnell handeln können. Dass sich unsere Einheiten untereinander unterstützen. Ich danke allen Beteiligten für Ihren Einsatz“.
(Fotos: Leonard Winter, Daniel Kurth)