Ausbildungswochenende der SEEWA Nord

von

Eberswalder Helfer mit dabei

Zu einem großen Ausbildungswochenende trafen sich an diesem Wochenende ca. 50 ehrenamtliche Einsatzkräfte der SEEWA (Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland) Nord in Hamburg. Darunter war auch der Eberswalder Helfer Heiko Walluscheck, der seit 2013 Mitglied dieser Sondereinheit ist.

Von Freitagabend bis Sonntagmittag warteten spannende Themen auf die Einsatzkräfte. Dazu gehört auch immer ein Rückblick auf die vergangenen Auslands-Einsätze. Diese wurden kurz vorgestellt und auf die jeweiligen Besonderheiten und Gefahren hingewiesen. Im Nepal-Einsatz gab es zum Beispiel Nachbeben, was im Vorfeld einer Erkundung beachtet werden muss. Nur so ist ein sicherer Standort für das Camp und die Wasseraufbereitungsanlage möglich.

Am Flughafen Hamburg hatten die Einsatzkräfte die Möglichkeit, alle Bereiche kennenzulernen, als auch hinter die Kulissen zu sehen. Dabei wurde das komplette Prozedere des Ein- und Ausscheckens geübt, denn im Einsatzfall muss alles stimmen und alles muss schnell vor Ort sein können. Auch die nationalen und Internationalen Zollvorschriften und Verhaltensnormen waren ein wichtiges Thema. Im Cargo-Bereich hatten die Einsatzkräfte die Möglichkeit, die Sicherheitsprüfung von Ladegut zu verfolgen. Besonders spannend war das große Röntgengerät, was komplette Cargobehälter durchleuchten kann und der dann bei Bedarf zur Kontrolle ausgepackt werden muss.

Weiter ging es zum Klärwerk Hamburg. Im Vortrag über die Geschichte des Umgangs mit Abwasser in Hamburg wurde deutlich gemacht, wie wichtig dieses Thema ist. Verheerende Epidemien wurden in der Vergangenheit durch unhygienische Zustände ausgelöst und in einigen Teilen der Welt gibt es bis dato noch keine Abwasserbehandlung und die Gefahr von Epidemien besteht dort also permanent. Die gute Versorgung mit Trinkwasser in Deutschland lässt einen das schnell vergessen. Wichtig war auch die Betrachtung der verschiedenen Behandlungsschritte und Technologien zur Abwasserbehandlung und die Möglichkeit, sich alles genau anschauen zu können.

Ganz einsatztypisch erfolgte die Unterbringung in der Unteroffiziersschule der Luftwaffe Hamburg. Bei ca. 50 Teilnehmern wurde es etwas eng in den Zimmern. Aber kein Problem, auch ein Feldbett ist schnell aufgebaut und im Einsatz muss das Team auch im Camp auf engsten Raum miteinander auskommen. Teamfähigkeit und Verständnis ist also gefragt.

Die Einsatzkräfte der SEEWA kommen aus dem gesamten Bundesgebiet und sind in die drei Module (Nord, Mitte, Süd) aufgeteilt. Die SEEWA Nord hat ihren Standort in Kiel und ist Basis für ca. 70 Einsatzkräfte, die von den Ortsverbänden aus Ostdeutschland, Schleswig-Holstein und Hamburg kommen. Die SEEWA kommt meist nach Erdbeben, Überschwemmungen oder Wirbelstürmen in den Einsatz, weil Menschen in den betroffenen Gebieten oft keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Schnelle Hilfe ist daher sehr entscheidend. Aus diesem Grund hält das THW die SEEWA bereit. Sie ist innerhalb von 12 Stunden abflugbereit und weltweit einsetzbar.

Wer Einsatzkraft bei der SEEWA werden möchte, muss zunächst Mitglied eines THW Ortsverbandes sein und dort mindestens die Grundausbildung absolviert haben. Anschließend können Sie sich um eine ehrenamtliche Stelle bei der SEEWA bewerben. Bei der Auswahl zählen zum einen berufliche Qualifikationen und interkulturelle Kompetenzen, kurzfristige Verfügbarkeit und Fremdsprachenkenntnisse. Grundvoraussetzung für die anspruchsvollen Auslandseinsätze ist zudem eine hohe psychische und physische Belastbarkeit. Besonders gute Chancen haben Führungspersönlichkeiten, Logistiker/in, Laborant/in sowie Experten/in im Bau, Brunnen, Elektro, Medizin, Rohrleitungsbau und Sanitärversorgung.

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