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Besuch des Umspannwerks Neuenhagen bei Berlin
von Daniel Förder
Helfer wie elektrisiert
Um die Versorgung großer Städte und Industrien mit elektrischer Energie sicherzustellen, sind hohe Leistungen und die zugehörige Infrastruktur erforderlich – so war es nicht verwunderlich, dass bei der Besichtigung des Umspannwerks Neuenhagen bei Berlin am vergangenen Samstag schnell der Funke auf die anwesenden Helfer des Technischen Hilfswerks übersprang.
Neben Angehörigen der Fachgruppen Elektroversorgung der Ortsverbände Steglitz-Zehlendorf, Berlin-Lichtenberg und Eberswalde nutzten auch einige Helfer anderer Fachgruppen aus dem Ortsverband Charlottenburg-Wilmersdorf die Gelegenheit, sich über das ostdeutsche und gesamteuropäische Höchstspannungsnetz und die technischen Besonderheiten der unterschiedlichen Netz- und Leitungsformen zu informieren.
In der ehemaligen Schaltzentrale des Umspannwerks wurden die Ab- und Zuschaltprozesse bei variierenden Stromnetzauslastungen oder unvorhergesehenen Störungen erläutert. Die bei einer Präsentation vorgestellten und mit 110 kV, 220 kV oder 380 kV und 2000 bis 8000 Ampere betriebenen Leitungstypen konnten bei der anschließenden Anlagenbegehung anhand der Isolatoren und anderer Bestandteile von den Teilnehmern korrekt unterschieden werden. Aber auch alternative Kabeltypen wie wassergekühlte Ölleitungen oder moderne Batterietechnik konnten bestaunt werden.
Erkenntnisreich waren auch die Berichte über den Wartungs- und Instandsetzungsbetrieb an den Freileitungen selbst. Phänomene wie den Spannungstrichter kennt jeder THW-Helfer seit der Grundausbildung, doch die versteckten Risiken durch elektrische wie mechanische Energien beim Umgang mit teilzerstörten Masten und eine Aufschlüsselung der geltenden Sicherheitsabstände im Normalbetrieb gehörten zu den merkenswerten Eindrücken des informationsgeladenen Tages.
Die von den Ortsverbänden Charlottenburg-Wilmersdorf und Eberswalde organisierte Besichtigung wurde durch einen beim zugehörigen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz arbeitenden Fachhelfer ermöglicht. Fruchtbare Beziehungen und Erlebnisse wie diese sind es, die das Ehrenamt beim Technisches Hilfswerk nachhaltig prägen und beiderseits positiv beeinflussen können. Für die Erfahrungen des Tages möchten wir uns herzlich bei Herr Sidorf, dem Leiter des RZ Mitte, bedanken.
Bericht: Paul Jercel THW OV Steglitz- Zehlendorf