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Es ist noch Sand da, Maria – zwölf Tonnen für den Anfang
von Mathias Lillge
Deichverteidigung will für den Ernstfall trainiert sein
Nicht erst seit der Ahrtal-Katastrophe im Jahre 2021 zeigen die Flüsse Deutschlands den Menschen immer wieder deutliche Grenzen auf: Hochwasser an Oder, Elbe, Rhein oder auch der Stegelitz ließen die Fließgewässer ihr gewohntes Bett verlassen, Regionen wurden ganz oder teilweise überschwemmt. Deiche und andere Schutzbauwerke zerstört.
Für den Ortsverband Eberswalde hieß es deshalb in der Ausbildung am 11. Juni 2022: Deichverteidigung trainieren. Nicht nur, um es selbst im Bedarfsfall zu können, sondern auch, um bei derartigen Einsätzen Hilfskräfte aus der Zivilbevölkerung anleiten zu können.
Auf dem Hof des Ortsverbandes lag dafür ein „beschauliches Häuflein“ rund 12 Tonnen Kiessand bereit. Zunächst hieß es jedoch in einer konzentrierten Theorie-Lektion, sich mit den fachlichen Grundlagen der Deichverteidigung zu befassen. Manch Fachbegriff wie Berme, Faschine, Geo-Vlies, Füllhöhe oder Quellkade galt es zu wiederholen oder wiederzubeleben.
Dann ging es darum, in Zweierteams den Sand in „Sack und Tüten“ zu bringen. Dabei wurden gleichzeitig die verschiedenen Spaten und Schaufeln eingesetzt – und der gesamte Berg bis zur Mittagspause und auf Paletten verladen. Bis dahin floss auch Dank der Frühlingssonne so mancher Tropen Schweiß; die Führungskräfte überwachten deshalb das regelmäßige Trinken und den Einsatz von Sonnenschutzmitteln.
Im Anschluss wurden die Sandsäcke zu einer Deicherhöhung verbaut. Die Kameradinnen und Kameraden gaben sich gegenseitig Tipps, wie sich die Sandsäcke am besten rückenschonend transportieren lassen. Alle Beteiligten übten sich sowohl im Transport als auch in der Verlegung der Sandsäcke. Das Beste zum Schluss: Am künstlichen Deich des Ortsverbandes wurde mit Pumpe und Wassercontainer eine Sickerstelle simuliert, die mit der Errichtung einer Quellkade unter Kontrolle zu bringen war.
Geschaffte, aber doch lachende Gesichter zum Ende der Ausbildung bestätigten, dass die Ausbildungseinheit zwar anstrengend war, jedoch auch das Gemeinschaftsgefühl in der Truppe gestärkt hat.
(Fotos: Mathias Lillge / Christian Richter)