Eberswalder THW-Kräfte kämpfen mit Strom, Muskelkraft und Kopf gegen das Wasser

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Und sie bedanken sich bei ihren Arbeitgebern für das Verständnis

Insgesamt 15 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Ortsverbandes sind weiterhin in Sachsen-Anhalt aktiv und kämpfen gegen das Wasser und für das Hab und Gut der vom Hochwasser betroffenen Menschen. Eine Gruppe hat am Samstag einen wesentlichen Teil beigetragen, den gebrochenen Deich bei Fischbeck (nähe Stendal) mit Hilfe von Lastkähnen zu „verstopfen“.

„Wir haben die Aktion im Auftrag des Innenministeriums von Sachsen-Anhalt mitgeplant und mit durchgeführt“ sagt Daniel Kurth, der Einsatzleiter des Eberswalder THW vor Ort. „Mit insgesamt 180 THW-Kräften bereiteten wir die Sandsäcke, die Örtlichkeit und die Logistik so vor, dass Bundeswehr und Bundespolizei die Sandsäcke später schnell per Hubschrauber zu den versenkten Lastkähnen fliegen konnten. Eine große Herausforderung, die wir gemeistert haben.“

Währenddessen waren die Elektrospezialisten von Montag bis Sonntag mit ihrer mobilen Stromnetzersatzanlage in Aken bei Dessau. Dort galt es, Trafostationen intakt und Schöpfwerke lauffähig zu halten bzw. zu bekommen, um Wasser aus dem Hinterland in die Elbe zu pumpen. In einem dortigen Abwasserpumpwerk standen acht Meter Wasser, das Trafo war knietief überflutet. „Zusammen mit der Bundeswehr und privaten Baufirmen bauten wir eine provisorische Straße dorthin, einen Sandsackwall um das Pumpwerk, legten dieses trocken, nahmen eine provisorische Pumpe in Betrieb und schlossen das Pumpwerk schließlich wieder an das Stromnetz an“ sagt Daniel Förder, der Leiter dieser Gruppe. „Dieses Pumpwerk sorgt nun mit dafür, dass der Wasserstand im teilweise überfluteten Aken gesenkt wird.“ (siehe Fotos 6 und 7) Für ihn war es sehr beeindruckend: „Die Landschaft sieht aus, als würde man mitten auf der Müritz stehen.“

Die Einsatzkräfte des THW Eberswalde bedanken sich für das Verständnis Ihrer Arbeitgeber, sie für eine Zeit von teilweise bis zu zwei Wochen oder mehr freizustellen. Mirko Wolter, Ortsbeauftragter des THW Eberswalde: „Wir wissen, es ist eine große Herausforderung für ein Unternehmen, so lange auf einen Mitarbeiter zu verzichten, und wir schätzen das sehr!“

Eberswalder Helfer sind von folgenden Firmen und Institutionen aus der Region im Einsatz:
• E.ON edis AG
• GLG/Klinikum Barnim
• Finanzamt Eberswalde
• Firma Stephan Guth aus Chorin
• Generalagentur Steffen Mark aus Pankethal
• Hoffnungstaler Stiftung Lobetal
• Kaufland Eberswalde
• Kunststofftechnik Zehdenick GmbH
• Landkreis Barnim
• MEBA-TEC Kaiser GmbH, Eberswalde
• Stadtverwaltung Eberswalde
• Volkssolidarität Barnim e.V.
• Wahlkreisbüro Gregor Beyer
• Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde

 

Die weiter entfernten betroffenen Firmen sind:
• Arbeitsministerium des Landes Brandenburg
• Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Berlin
• Bundesdruckerei GmbH, Berlin
• Bundespolizeiabteilung Blumberg
• imc Meßsysteme GmbH, Berlin
• Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Sengenthal
• S-Bahn Berlin
• Untergrundspeicher-und Geotechnologie-Systeme GmbH in Mittenwalde

Wichtig für die Arbeitgeber ist: Sie bekommen über das THW den gezahlten Lohn ersetzt, so dass die direkten finanziellen Einbußen ausgeglichen werden.

Bereits am Freitag zurückgekehrt ist die Verpflegungsgruppe. Sie hatte in Schönebeck bei Magdeburg 6 Tage lang bis zu 600 Einsatzkräfte – rund um die Uhr – mit warmem Essen versorgt. Das ist extrem wichtig, denn ohne Verpflegung halten auch die motiviertesten Kräfte nicht lange durch. „Die Hilfsbereitschaft fand ich toll“ sagt Uwe-Robert Glitz, der „Chefkoch“. „Wir bekamen sehr viele Lebensmittelspenden, z.B. palettenweise Wurst, Getränke, Gummibärchen, von Privatleuten und Firmen, das spornt an.“

Die Elektrogruppe arbeitete bis Dienstag noch in Grimma. „Dort legten wir eine behelfsmäßige Stromversorgung für die Bevölkerung an“ sagt Michael Mann, der mit vor Ort war. „Im Umkreis von rund 600 Metern um unser Notstromaggregat konnten die Menschen so ihre Häuser reinigen. Nachts ersetzten wir mit unserem Flutlicht die ausgefallenen Straßenlaternen“. Er dankt den Verantwortlichen der Frauenkirche in Grimma für die Hilfe: „Wir konnten direkt in der Kirche übernachten, das war sehr komfortabel für uns.“

Das Technische Hilfswerk ist die Katastrophenschutzorganisation des Bundes. Die zur Zeit rund 70 ehrenamtlichen Helfer des Ortsverbandes Eberswalde werden kontinuierlich ausgebildet und können Personen retten, Strom in das Stromnetz einspeisen, Verpflegung für mehrere hundert Menschen bereitstellen oder Bergungsarbeiten durchführen. Sie wollen auch in Ihrer Freizeit für eine sinnvolle Sache aktiv sein? Kommen Sie zu uns! Weitere Informationen unter www.thw-eberswalde.de.

Fotos 1-2 von THW FK Magdeburg
Fotos 3-7 von Daniel Förder, THW OV Eberswalde

 

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