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Mit dem THW Eberswalde durch jede Wand
von Dirk Wagner
Übung „Pfeil 2018“ erfolgreich absolviert
Am frühen Samstagmorgen wurden Helferinnen und Helfer des THW Eberswalde aus dem Schlaf geklingelt: „Explosion in Eberswalde, Lage unklar, Einsatzübung“ stand auf den Meldeempfängern. Kurze Zeit später traf der Zugtrupp in sicherer Entfernung zum Einsatzort ein und näherte sich mit einem Gaswarngerät der Einsatzstelle. David Heenemann, der den Einsatz des THW leitete, konnte für die nachrückenden Kräfte Entwarnung geben, so dass die 1. Bergungsgruppe direkt anfahren konnte.
Weil nicht klar war, was im Inneren des von außen unbeschädigten Gebäudes vorzufinden sein würde, nahmen Atemschutzgeräteträger dort die Erkundung vor. Der Zugang war jedoch nur über einen etwa 20m langen schmalen Tunnel möglich. Drinnen offenbarte sich den Helfern ein Gewirr von Gängen und Treppenhäusern, so dass schnell klar war, dass ein weiterer Erkundungstrupp erforderlich sein würde. Inzwischen traf die 2. Bergungsgruppe an der Einsatzstelle ab.
Schließlich wurden zunächst zwei Personen aufgefunden, die jeweils neben Fässern mit chemischen Substanzen lagen. In einem Fall war der Raum versperrt und musste mit hydraulischer Schere und Spreizer geöffnet werden. Dies galt auch für den Zugang zu einem versperrten Gebäudeteil, der mit zwei Luftschutztüren gesichert war. Viele Arbeiten im Innern mussten unter Atemschutz durchgeführt werden, was für eine zusätzliche Belastung der Helferinnen und Helfer führte.
Währenddessen wurde draußen damit begonnen, einen weiteren Zugang zum Gebäude zu schaffen, über den Helfer und Material hinein und aufgefundene Personen samt Helfern hinaus gelangen könnten, ohne den Tunnel nutzen zu müssen, der für eine Personenbergung auch nicht geeignet gewesen wäre. Dazu wurde die etwa 60cm dicke Außenwand mit Aufbrechhammer und -meißel durchbrochen.
Leider konnte bei der weiteren Erkundung zu einer der Etagen kein natürlicher Zugang gefunden werden. Deswegen wurde entschieden, dorthin durch die Decke der darunterliegenden Etage zu gelangen. Dazu wurde aus Teilen des Einsatzgerüstsystems eine Plattform errichtet, um eine akzeptable Arbeitshöhe zu erreichen und von dort den Deckendurchbruch vorzunehmen. Zwischenzeitlich konnten die Geschädigten und die chemischen Substanzen aus dem Gebäude gebracht werden.
Steffen Rochow, Ausbildungsbeauftragter des THW Eberswalde, zeigte sich am Ende der Übung zufrieden: „Die Möglichkeiten, die das Gebäude bietet, konnten wir für das Beüben klassischer Bergungsaufgaben voll nutzen und unsere Fähigkeiten unter Atemschutz überprüfen. Das ist wichtig, um z.B. auch jüngere Helfer an das Einsatzgeschehen heranzuführen. Eine besondere Herausforderung stellte die Übung auch für die Einsatzleitung dar, die das Zusammenspiel mehrerer Gruppen und die Atemschutzüberwachung organisieren musste.“
Möchten auch Sie dabei sein, wenn es darum geht, schnell anderen Menschen zu helfen? Oder Personen zu retten, Strom in das Stromnetz einzuspeisen, Verpflegung für mehrere hundert Menschen bereitzustellen oder Bergungsarbeiten durchzuführen? Machen Sie einfach mit! Weitere Informationen unter www.thw-eberswalde.de.
Fotos: Dirk Wagner (1-5), Stephan Persson (6)