THW übt auf Draisinenstrecke

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Rettungsübung im Erholungsgebiet

Eisen kracht, Funken sprühen, Kunststoff splittert – ein Zug ist verunglückt. Wenn so etwas passiert, müssen die Retter möglichst schnell zum Unglücksort kommen. Genau das übten am vergangenen Samstag Helfer des THW Eberswalde auf einem Streckenabschnitt der Draisinenbahnstrecke bei Beenz in der Uckermark.

„Nur selten führen befahrbare Wege direkt an die Gleise. Deswegen suchen die Retter den nächstmöglichen Zugang, damit Feuerwehr und THW Rettungsgeräte ans Gleis bringen können. Die Geräte werden dann auf Rollwagen geladen, die Bestandteil des Bahnrettungssatzes sind. Die Rollwagen werden dann auf den Gleisen bis zum Zug geschoben. Auf dem Rückweg können zum Beispiel Verletzte zum Zugangspunkt gebracht und an den Rettungsdienst übergeben werden.“ erklärt Stefan Förder, Pressesprecher des THW Eberswalde, die Vorgehensweise. Eine einfache Sache, möchte man meinen. Doch das Laufen auf den Bahnschwellen erfordert Konzentration, und es muss trotzdem schnell gehen.

„Ich freue mich, dass unser Unternehmen zum Gelingen der Übung beitragen konnte“, sagte Axel Pötsch, Geschäftsführer der Draisinenbahn. Erst seit wenigen Wochen gibt es diese Attraktion in der Uckermark zwischen Templin und Prenzlau. „Prima, dass das so unkompliziert geklappt hat“, lobt Stefan Förder die gute Zusammenarbeit. Geeignete Übungsmöglichkeiten sind wichtig, damit im Ernstfall alles klappt.

Und da, wo jetzt Touristen mit den Beinen auf der Fahrraddraisine strampeln, schoben die Eberswalder THW-Helfer zwei Rollwagen über die Gleise. Irgendwo zwischen Beenz und Groß Sperrenwalde musste eine verunglückte Person aufgefunden und Erste Hilfe geleistet werden. Dann wurde der Verletzte auf einen Rollwagen gelegt und zum Übergabepunkt geschoben. Insgesamt über 3 km legten die Helfer so zu Fuß zurück. „Die Strecke macht auf einer Draisine sicherlich mehr Freude“, resümiert Stefan Förder, „jedoch muss eben auch mit dem Bahnrettungssatz geübt werden, den der Landkreis Barnim beim THW stationiert hat.“

Dieser Abschnitt war Teil einer größeren Orientierungsübung. Die 11 übenden Einsatzkräfte mussten sich im Gelände mit Karten orientieren, einen Übergang über einen Bach herstellen und mit Atemschutzgeräten arbeiten. Insgesamt dreimal wurden Verletzte mit Erster Hilfe versorgt. Es sollte geübt werden, technische Hilfe auch trotz höherer körperlicher Beanspruchung leisten zu können, und auf plötzlich unterbrochene Infrastruktur (wie z.B. eine fehlende Brücke) schnell zu reagieren.

Übrigens: Schon am Freitag zur Walpurgisnacht ist der nächste Höhepunkt auf der Draisinenbahnstrecke. Startpunkt für die Fahrrad- und Handhebeldraisinen ist der Bahnhof Beenz, von dort geht es Richtung Templin und Prenzlau. Und mitmachen ist bei beiden gleich einfach – beim THW auf www.thw-eberswalde.de und zum Draisine fahren unter www.draisinenbahn.de und unter Servicenummer 0177 - 5604778.

Fotos: Stefan Förder

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